Dienstag, 17.4.2012

von Igomenitsa nach Ioaninna

Natürlich wars auch heute nicht schön, aber ich wollte einfach mal weiterkommen. Das Fahren im Regen bin ich ja gewohnt. Bin ca. 100 km bis Ioannina gefahren und hab mir hier ein nettes Hotel gesucht. Ein im Norden Griechenlands an einem See und von Bergen umrahmten Ort der als Ausflugsziel nur wärmstens zu empfehlen ist. (wenns schön ist)

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Mittwoch, 18.4.2012

von Ioaninna nach Thesaloniki

Eigentlich wollte ich ja noch eine weitere Nacht bleiben weils mir so gut gefallen hat, aber am Morgen wurde mir gesagt, daß das Hotel leider schon ausgebucht ist. Also rein ins Regengewand und Zähne zusammenbeissen. Es geht entlang der E90, knapp an der albanisch-mazedonischen Grenze durch ein landschaftliches schönes Gebiet mit vielen Kurven und halbwegs gut ausgebaute Straßen, aber kaum Tankstellen. So ist es geschehen, daß mir in einer der abgelegensten Gegenden Griechenlands der Sprit ausgegangen ist. Kein Verkehr keine Tankstellen. Ich bleibe in einem Bergdorf stehen (da lag sogar noch ein bischen Schnee) und versuche Benzin aufzutreiben, Ich habe zwar einen Reservekanister mit, aber wer hätte denn gedacht, daß ich den schon am zweiten Tag brauche und das in Griechenland. Man lernt nie aus.

1. Versuch: Hinein in einen Lebensmittelladen und fragen wie ich zu Benzin kommen könnte. Die Antwort war in 35 km kommt die nächste Tankstelle. Das war natürlich zu weit, den der Tank war leer.

2. Versuch: Es gab da einen Taxistand, aber kein Taxi. Zurück in den Laden und fragen ob sie mir ein Taxi rufen könnte, daß mich zur Tankstelle bringen könnte, aber das Taxi war nicht erreichbar.

3. Versuch: Ich habe eine Dame angesprochen, die dann versprochen hat ein Freund von ihr bringt welchen hier her. Ich bräuchte nur zu warten. Aber auch das hat nicht geklappt. Ich wurde informiert, daß dieser Freund doch keinen Benzin hat.

Insgeheim habe ich schon damit gerechnet hier übernachen zu müssen. Der einzige „Hotel“-Besitzer hat mich schon ganz freudig angegrinst. Nein, ich will hier nicht bleiben.

4. Versuch: Hinein in die Dorfkneipe. Hier war der fast ganze männliche Anteil des Dorfes vertreten. Die haben mich gekleidet im Regengewand angesehen als wäre ich vom Mars gelandet, aber mit dem Benzinkanister in der Hand und mit deuten und gestikulieren, konnte ich ihnen klarmachen was ich wollte. Eine heftige Diskussion entbrennt, aber kein Ergebnis. Plötzlich kommt ein kleiner dicklicher Grieche herein und alle im Lokal fragen, ob er eine Lösung für mein Problem hat. Er grinst und ich kann es kaum glauben, er hat 20l Superbenzin in seinem Geschäft. Ich gehe sofort mit ihm mit und das halbe Dorf gleich mit. Ein Trichter aus einer Mineralwasserflasche wird gebastelt und mein Reservekanister angefüllt. Ich bin zu diesem Zeitpunkt der glücklichste Mensch. Ich wollte ihm vor lauter Freude für 5l Benzin 20Eure bezahlen. Er nahm nur 10. Mit Handschlag und grinsendem Gesicht habe ich mich vom halben Dorf verabschiedet zurück zum Mars.

Ab jetzt habe ich die Fahrt noch mehr genossen, es hat aufgehört zu regnen, zwar noch kalt, aber ich bin glücklich. Auf dem Motorrad sitzend befinde ich mich in einer anderen Welt.

Ich wollte eigentlich in Kosani übernachten, habe aber kein Hotel gefunden. Habe mich kurzfristig entschlossen auf der Autobahn Richtung Thesaloniki zu fahren. Hier habe ich ein nettes billiges Hotel gefunden.

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Donnerstag, 19.4.2012

Ungewohnt hell im Zimmer. Draußen sehe ich blauen Himmel. Offensichtlich wurden meine und andere Gebete erhört. Beschließe spontan einen Tag länger in Thesaloniki zu bleiben. Ich bin schon so oft hier durch- bzw. vorbeigefahren und habe mir die Stadt nie richtig angesehen. Ich hab ja jetzt Zeit, also auf zu einem Stadtspaziergang. Ich bin begeistert von dieser Stadt. Von der Promenade sieht man direkt zum Olymp. Ein herrliches Bild unter Palmen sitzend auf die schneebedeckten Berge zu blicken.

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Freitag 20.4.2012

von Thesaloniki nach Alexantropulis

Die Hoffnung auf bleibendes schönes Wetter hat sich leider nicht erfüllt. Also wieder beten, rein ins Regengewand und in Richtung Alexantropulis. Aufgrund des schlechten Wetters beschließe ich den Großteil der Fahrt auf der Autobahn zu verbringen. Bin am abend ziemlich durchgefroren und vom Wind stark gebeutelt (hab fast die ganze Autobahn für mich alleine gebraucht) angekommen. Ich freu mich auf eine warme Dusche, aber leider auch das funktionierte nicht. Gottseidank war da ein Fön am Zimmer und so benutzte ich diesen zum Aufwärmen meiner Glieder. Ich bin frustriert und ziemlich demotiviert. Kurzes Abendessen und bald ins Bett.

Samstag 21.4.2012

von Alexantropulis nach Bergamo

Bis zur türkischen Grenze auf der Autobahn. Ich war darauf eingestellt, daß der Grenzübertritt in die Türkei mindestens 1 Stunde dauert (war vor 2 Jahre so). Da haben sie einiges beschleunigt z.B. mußte ich diesmal nicht zum Arzt. In 15 min war alles erledigt. Übrigens Geschwindigkeitsbeschränkung für Motorräder in der Türkei 70km/h !!!!

Bald hätt ichs vergessen –> strahlendes Wetter, zwar kalt aber kein Regen und kein Wind

Nach der Grenze biege ich in Richtung Canakkale ab in Richtung Süden. Landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Anfangs durch Föhrenwälder, dann entlang vom Meer. Mit der Fähre übersetzen nach Canakkale und von da weg gleich ins Landesinnere (die Küstenstraße ist zwar gut ausgebaut, aber ziemlich gerade und unspektakulär) in Richtung Can. Das war eine herrliche Strecke. Vorbei an Seen, Wälder und an „idylischen“ Kernkraftwerken (siehe Foto). Eine schöne Entschädigung für die vorangeganenen Tage. Ich bin wieder glücklich und voller Dinge. Schließlich lande ich in Bergamo.

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Sonntag, 22.4.2012

Sehe mir vormittags die Ausgrabungsstätte von Bergamo an. Bergauf lasse ich mich von einer Seilbahn transportieren. Besichtigung der riesigen Anlage ich bin beeindruckt. Ein unbedingtes Muss bei einem Türkeibesuch. Aber Bilder sagen mehr als Worte:

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Bergab ging ich dann als einer der wenigen zu Fuss und das war dann fast beeindruckender als die große Ausgrabungsstätte. Man ist hier völlig alleine unterwegs und trifft allerlei Getier (Eidechsen, Schlangen, Schildkröten, Vögel,….) und man findet Unmengen blühender Pflanzen, eine schöner als die andere.

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