12.Juni 2017 Jerewan (Armenien) nach Bordzomi (Georgien) 405km
Das Hotel war im Keller eines Wohnblocks untergebrach, mit Frühstück aufs Zimmer serviert. Am Vortag bekam ich ein sehr gehaltvolles Frühstück, lag mir den ganzen Tag im Magen. Abends habe ich dann versucht auszudeutschen, dass ich gern am mächsten Tag etwas leichteres (Gurken, Tomaten,…) zum Frühstück hätte. War sehr schwierig zu kommunizieren, denn hier können die wenigsten englisch nicht einmal im Hotel. Aber es ist mir schließlich gelungen mit zeichnen und deuten ein doch tolles Früstück zu bekommen.
Auf zu neuen Taten. Ich überhole einen LKW der mit ca.20km/h dahinkriecht und nur Russ verbreitet und schon höre ich die Sirene eines ansässigen Polizeiautos. Ich halte an und erklärten mir mit Zeichnen (auch die beiden Beamten konnten kein Wort englisch). Sie machten mir klar, daß ich den LKW bei einer Sperrlinie überholte. Ich sah aber keine Sperrlinie, die konnte man vielleicht ahnen, aber nicht sehen. Die beiden wohlbeleibten Polizisten haben mir dann 200€ abgenommen!!!!!!! Hat mich irgenwie motiviert das Land zu verlassen.
Ich war wieder „daheim“ in Georgien und wollte nach Bordzomi. Ich schau auf die Karte und sehe eine Straße eingezeichnet, die direkt nach Bordzomi führt und das nochdazu auf einen Pass auf 2200m. Als naiver Österreicher hat man die Vorstellung einer Großglockner Hochalpenstraße. Das wars leider nicht, im Gegenteil. In Österreich würde man diese Straße nicht einmal Feldweg nennen. Bin sehr froh eine KTM zu fahren. Anfangs begleiten mich 2 Georgier mit einem schweren geländegängigen Wagen. Sie mussten dann aber abbiegen (ich sah aber keine Straße). Sie meinten ich brauche nur dem Weg folgen und sollte mich in acht nehmen vor den Schafherden und den aggressiven Hunden. Es zieht Nebel auf und sehe so gut wie gar nichts mehr. Stelle den Motor ab und höre von weitem Schafe blöken und Hunde bellen. Ich bekomme Angst weiterzufahren und beschließe den ganzen beschwerlichen Weg von fast 40km Endurostrecke wieder zurückzufahren. Bin körperlich ziemlich am ende. Der Umweg nach Borzomi war dafür einer der besten ausgebauten in Georgien und wurde durch herrliche Landschaft belohnt. Komme glücklich und zufrieden in Bordzoni an.
Strecke Jerewan – Bordzomi